Im Juni 2016 hatten wir den Seitenwagen des Victoria–Gespanns tiefer gelegt.
Bei der Gelegenheit wurde auch der Kotflügel des Boots neu befestigt, denn der war seit der
Anbringung der Alukotflügel ein Kummerkind gewesen. Endlich Ruhe im Karton!
Das war leider eine irrige Annahme. Kaum saß die Tochter im Boot (samt Gepäck), sackte das neue Quad–Federbein etwas ein, der
Kotflügel schliff zuweilen außen am Rad (das dadurch sehr heiß wurde), und ich musste den Wagen bei der Reise oft ein wenig anheben.
Das besserte sich auf der Fahrt nach Elba nicht wirklich. Bald schliff da nichts mehr, aber dass der Kotfügel bei der Rückreise
noch da war, grenzt an ein Wunder. Kurz, ich bin zu blöd, den gescheit anzubringen
(Symbol: lachen).
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Schon vor der Reise hatte die beste Tochter von allen auf einen Vibrationsriss an dem Alukotflügel hingewiesen.
„Das passt schon!
”, beschied ich großspurig (oder einfach entnervt).
Chiara wies jedoch keine zehn Tage später darauf hin, dass aus einem Riss zwei geworden seien. Als gewiefter
Schrauberin war ihr klar, dass das nicht mehr lange halten würde. Das ausgelaufene Fett aus dem Beiwagenrad erregte auch ihr Missfallen.
Eher wie durch ein Wunder hielt die Geschichte jedoch bis Elba. Schon vorher hatte ich jedoch festgestellt, dass sich die
Befestigungsstrebe aus Alu 20 × 5 mm verbogen hatte - öh, wie das denn?
Kurz vor der Insel war dann aber zappen. Die Strebe vibrierte kurz vor der Anbringung am Boot ab. Das konnten wir mit Klemmen und Richten
noch so heilen, dass wir glücklich auf das Eiland kamen.
Erfahrene Schrauber wissen es: Was sich nicht mit Kabelbindern, Draht und Gaffa flicken lässt, taugt nichts. Derlei gehört also
unbedingt in's Reisegepäck.
[ ± ]. Schraubstock.
Zum Glück blieb ein Winkelstückchen der Strebe beim Seitenwagen heil. Das musste nun mit einer Feile Kerben für Draht und Kabelbinder
bekommen, aber wie? Findig spannte ich das Aluteil an der Vorderradgabel ein und befeilte es da. Das klappte prima, und die Geschichte
hielt dann auch einige Zeit.
Das Alublech unterfütterte ich mit den größten Karosserie-Beilegscheiben, die ich dabei hatte - und prophylaktisch mit mehreren
Schichten „Panzertape”. Auf dem dritten Bild sind dem Boot schon deutlich die vergangenen Strapazen anzusehen.
Dennoch, wir sind seit 28 Jahren dicke Freunde.
Diese Notreparatur hielt überraschend lang. Draht und Kabelbinder mussten wir zwar einmal ersetzen, aber immerhin! Ein paar Tage später
riss der Kotflügel jedoch ganz aus. Kein Thema, das konnten wir auch noch mit einer listigen Klemmkonstruktion flicken.
Der Aufstieg über eine wüste Schotterpiste mit teils extremen Steigungen und üblen Buckeln am Vorabend unserer Abreise brach uns in doppelter
Hinsicht das Genick.
[ ± ]. Buckelpiste.
Auf dem Foto sieht der Aufstieg vom Strand in Calanova harmlos aus, aber das erste Stück war es nicht. Plötzlich war
die Kotflügel–Strebe ganz weg, und wie wir leider erst am nächsten Tag bemerkten, hatten etliche Speichen am Hinterrad auch zuviel von der
„Trial–Quälerei” und rissen ab. Das mit dem Kotflügel lösten wir super–flexibel mit einem überzähligen Spanngurt.
Von den Speichen wird noch die Rede sein, lang und schmutzig!
Beiden Übeltätern kann ich das Versagen nicht wirklich verargen. Was wir dem kleinen Motorrad bei unserer Elba–Reise 2016 zugemutet haben,
kann getrost als „extrem” bezeichnet werden. Und mit dem „hochflexiblen” Kotflügel sind wir ohne Probleme nach Hause gekommen. Den
fälligen Kesseldruckprüfern wird das jedoch nicht gefallen - es könnte ja jemand mit dem Augenlid hängenbleiben … Also flickten wir das
nach der Rückkehr mit doppelseitig aufgenieteten Alublechen, die vorab in eine passende Form getrieben wurden. Und ja, damit hatte der
Prüfer keinen Kummer.