1991 war eine etwas andere Besetzung angesagt als 1989 und 1990. Ich hatte damals noch die Victoria KR25, und mit der
begleitete uns der 1989 so übel zerstochene Stephan. Einen Stefan hatten wir auch im Angebot, mit einer Yamaha RD350,
ferner begleitete uns Christoph mit einer BSA Gold Star A10. Wer's nicht weiß: Das ist ein britischer
Twin mit 650 cm³ Hubraum.
Na ja, da sah die Victoria–Fraktion eher alt aus - gegen solche „Boliden” war kaum anzustinken.
Ich vermute 'mal, dass ich deswegen heute nicht mehr verhaftet werde. Ich war damals mit Beifahrerin unterwegs, und das Gespann war um satte
100 kg überladen. 465 kg Gesamtgewicht wollen erstmal über den
Gotthardpass gestemmt sein und wichtiger, bei der Abfahrt gebremst. Allerdings war die damalige Kombination aus Zylinder und Kolben
sensationell und auch die Duplexbremse vorn schon im Einsatz - daher klappte das ohne größeren Kummer.
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Der Brite hat den Kickstarter natürlich rechts, nicht links! Und der britische Kickstarter hat seine Tücken. Das bekam Christoph
eines morgens schmerzhaft zu spüren. Die unwillige Lady kickte so bösartig zurück, dass er sich einen
Muskelfaseranriss zuzog.
Ohne Ambulanzbesuch ging das nicht ab, und für den Rest der Reise mussten andere die Waden für den Startvorgang hinhalten - aber
ansonsten lief das noch glimpflich ab.
Seht ihr das silberne Zelt im Hintergrund? Jawohl, das ist das, in dem wir fünf Jungs die Nächte im
Dauerregen 1989 auf Elba verbracht haben. Es ist heute noch im Einsatz und hat sich auch
(mit kleinen Einschränkungen) bei der die Elba–Reise 2016 gut bewährt.
Die kleine Victoria muckte - der innen liegende Regler zickte herum. Ansonsten gab es jedoch
nur wenige und keine nennenswerten Pannen auf der Reise.
Der Nordosten Sardiniens ist ein gutes Ziel für Motorradfreunde. So bieten sich Ausflüge an wie beispielsweise nach Testarossa
und Castelsardo und Tempio Pausania.
Auf dem Campingplatz schlossen sich uns zwei spanische Geschwister an. Um sie mitzunehmen, musste ich teils
zu dritt fahren. Das war nicht gut, denn damit waren die an sich guten Bremsen des Motorrads eindeutig überfordert, sodass bei größeren
Gefällen Schneckentempo angesagt war. Das damalige Gespann war zwar schon leichter als eine normale KR26, aber doch noch
deutlich schwerer als das heutige.