2015-08-29
Unser Kumpel Volker lud Vater und Tochter ein, das letzte Augustwochenende 2015 bei ihm zu verbringen. Nichts lieber als das! Auf dem Hinweg
am Freitag konnten wir noch alte Freunde besuchen, und das Wetter sollte prima werden (war es auch!).
Ganz uneigennützig war diese Einladung nicht, denn seit dem Treffen in Miehlen ist Volker ganz spitz
darauf, unser kleines „Alteisen” über die Landstraßen zu treiben. Moderne Zeiten: Diesmal sollten viel mehr Videos gedreht werden.
Wir berichten hier von artgerechter Dreirad– und Hundehaltung, erstaunten Bayern, einer örtlich perfekten Panne sowie unserer eigenen Dämlichkeit
(das macht immer Spaß und sichert ab, da es dann niemand anderes mehr tut (Symbol: lachen).
Aber schön der Reihe nach …
Abschnitte dieser Seite:
In Frankfurt hatte es noch genieselt und am Feldberg auch, aber nordwestlich davon lachte die Sonne.
Auf dem Ritt nach Westen besuchten wir zunächst alte Freunde. Naja, „alt” sind viele von uns, hier ist damit
das Alter der Freundschaft gemeint. „Seit 1973” will erst einmal getoppt sein.
Katja hatte keine Wahl und musste mit der schweren Lederjacke ihres Sohns auch 'mal in's Boot. Keine Ahnung, warum sie nach der Rückkehr die
Hände so um die Reling krallt - das war alles ganz entspannt und sicher, wie sie selbst betonte.
Sohn Paul schaute nachdenklich zwischen seiner 535er–Yamaha und unserer Kiste hin uns her - er wollte eventuell 2016 mit uns auf Tour, aber das
ist eine andere Geschichte. Am späten Nachmittag ging es durch die Berge weiter nach Westen.
[ ± ]. Pinkelpause.
Volker kam uns auf Absprache ein Stück entgegen mit einer neu zugelassenen, absolut originalen Victoria KR26. Mäusedreck!
Der Weg unter der A3 durch war großräumig gesperrt, und wir mussten zunächst fast bis Limburg hochfahren. Schön war's trotzdem, und
pünktlich geschafft haben wir's auch!
Als erfahrener „Cicerone” (Fremdenführer) brachte uns Volker erstmal zu einem Kumpel. Kennt ihr das, wenn der Sabber
plötzlich unkontrolliert aus dem Maul läuft? Ah ja, okay. Was wir da an Mopeds im Obergeschoss gesehen haben, zeige ich lieber nicht.
Edel, alt, selten!
Das Foto der AC Cobra und der Schnipsel des Vorkriegswagens mögen genügen - nahebei standen noch ein tadelloser
„Small Healey” und ein knallgelber MG Sprite. Besonders letzterer erinnerte mich durchwachsen
an meine beiden Triumph Spitfire Mk I und
I.
Das Gefühl, ein Kleinstbastler zu sein, keimte auf. Ach so, bin ich ja auch!
Keine Missverständnisse! Volker kennt keine Süchte, oder höchstens die, ein paar Pferdchen zu finden und unsere Subminiaturkiste durch die Gegend zu
treiben. Nicht so schlecht - am Wochenende konnte ich daher 'mal wieder richtig Autofahren üben! An unser Gespann durfte ich aber nicht dran oder nur kurz.
Bei einem Zwischenstopp bei ihm zuhause schlugen zwei Horex–begeisterte Bayern auf, die zufällig in der Gegend waren. Als sie unser Gespann sahen,
dachten sie „typisch Volker”. Das ging meiner Tochter und mir 'runter wie Öl. Nachdem Volker sein T–Shirt gewechselt
hatte, nahmen wir die Buben in die Mitte - Tochter und Volker im Gespann vorneweg über Feldwege, dann die Bayern in ihrem bayerischen Schlitten
und ich hinterher als Lumpensammler in der Dose (für Laien: im Auto).
Hehe, unsere Freunde hatten ihre liebe Not, dem Moped zu folgen.
An der Scheune im Elternhaus holte Volker dann zwei Horex 'raus. Die Regina hatte seit unserem letzten Besuch 2013 keinen frischen Sprit
mehr gesehen. Dem ließ sich abhelfen, denn sowas hat der erfahrene Gespannfahrer dabei. Schon die zunächst fast vergeblichen Startversuche
lösten bei den Bayern Begeisterung aus („Jo, dös is scho' ein aggressiver Ton
”).
Wir wussten ja, was kommen würde, und meine Tochter lachte sich heimlich in's Fäustchen. Mit etwas frischem Sprit und Luftdruck (ja, Pumpe
ist auch dabei) klappte es dann. Kurz: Wenn diese Kiste läuft, ist der Mittagsschlaf im Ort (und den umliegenden Ortschaften) beendet. Prompt fanden
sich auf dem Balkon gegenüber der Straße (Tribünenplatz) Zuschauer ein.
Lauf, Humbo!
Volker hat einen großen Hund. Der braucht richtig Auslauf. Zu Fuß ist das nicht drin, daher wird er mit Motorrad oder Auto gescheucht.
Meine Herren, kann „Humbo” rennen! Da muss der Gasgriff im Feld amtlich aufgerissen werden. Eins kann der Hund aber nicht haben: Wenn sein
Master wegfährt. Flugs sprang Humbo später bei der Anfahrt vom Kofferraum des Autos bis zum Beifahrersitz, von da zum
offenen Fenster 'raus und unserem Gespann hinterher.
Bei einem Zwischenstopp ist die Nadel des Tupfers gebrochen. Zum Glück waren wir da gerade bei Hans-Jörg, und der zauberte flugs einen
Ersatzdeckel herbei. Yippie! Seine Frau fand auch die verlorene Feder wieder.
Witzig: Volker startete morgens in voller Montur und mit Handschuhen. Gegen Mittag war's noch ein T-Shirt mit einer
leichteren Hose, und nachmittags genügte ein Muscle-Shirt (Symbol: zwinkern).
Wir haben uns schön blöd angestellt. Die Tochter hat den ganzen Tag über aus dem Auto und über den Seitenspiegel das Moped gefilmt -
von hinten. Da hörst Du nur wegen der Windgeräusche gar nichts mehr.
Erst gegen Abend am Samstag wurden wir allmählich etwas schlauer, wenn auch noch nicht ganz. Die Tochter kam bei offener Klappe auf den Zusatzsitz
im Opel, und wir waren endlich so clever, das Licht am Moped einzuschalten und gegen die Sonne zu fahren.