2015-10-10
Wer von denen, die selbst an Oldtimer–Motorrädern schraubt, sucht nicht irgendwelche Teile - oft lange und verzweifelt,
manchmal nur auf lange Sicht oder als Ersatz? Seit nunmehr 40 Jahren gibt es dafür den ursprünglich „Fugger” genannten größten Teilemarkt
Europas, die Veterama.
Der Markt findet im Frühjahr am Hockenheimring und im Herbst auf dem Maimarktgelände in Mannheim statt. Schon letztes Jahr im Frühjahr hatten
wir uns mit Teilen für den Neuaufbau des Victoria–Gespanns da eingedeckt. Nun, es ist Herbst, also auf zur Veterama und Teile suchen!
Gefunden haben wir allerlei - wenn auch nicht das Gesuchte … (Symbol: grinsen)
Abschnitte dieser Seite:
Zur Veterama kommen sehr viele Aussteller und Besucher. Hier muss sich die Leitung der GmbH etwas einfallen lassen, denn die
Parkplatz–Situation war in diesem Herbst noch viel übler als im Frühjahr 2014. Als Spätzünder war ich mit einem Mietautochen erst gegen
11:00 Uhr morgens angekommen, und der nächste, nicht einmal ganz legale Parkplatz lag gut drei Kilometer vom Haupteingang entfernt -
dem einzigen, wo es Eintrittskarten zu kaufen gibt.
Auch da habe ich wiederholt Beschwerden gehört. Was spricht denn dagegen, auch bei mehreren Eingängen Kassenhäuschen aufzustellen?
Immerhin ist das Gelände über 400 Meter lang. Wer also ganz nach hinten möchte und von dort kommt, hat zusätzliche 800 Meter vor sich.
Mittlerweile ist es kaum noch möglich, das Angebot an einem Tag wenigstens halbwegs genau zu prüfen.
Ich denke, dass ich heute gut 16 km zu Fuß zurückgelegt habe.
Zweites Manko: Zwar sind die Felder mit Flaggen markiert, nicht jedoch die Standgänge. Wer also gezielt einen Stand sucht, kann sich trotz
kostenlosem Plan schwer tun. Ich musste auch noch einmal nachfragen, bis ich Volker am Horex–Stand gefunden hatte, denn die Standnummern
gibt es teils mehrfach (in verschiedenen Feldern).
Gut ist die (vorwiegende) Sortierung nach Autos und Motorrädern. Das vereinfacht die Suche, wenn auch nicht immer.
Zu sehen gab's auf dem großen Gelände ein sehr breites Angebot. Teils waren da gute Sachen dabei und nette Händler mit fairen Preisen.
Teils gab es aber auch sehr ulkige Vorstellungen zum Wert von „Brocken”, Neuteilen und ganzen Motorrädern, die eher nur noch Fragmente waren.
Trotz oder vielleicht gerade wegen des enormen Angebots habe ich nichts von dem gefunden, was ich gesucht hatte. Das war natürlich schade.
Erstaunlicher fand ich schon, dass ich nur zwei Mal bei dennoch interessanten Teilen nach dem Preis gefragt habe. Vielleicht bilde ich mir
das nur ein, aber mir schien die Zahl der gehaltvollen „Grabbelkisten” gegenüber früher etwas weniger spannend.
Gefunden habe ich trotzdem 'was, und wo? Natürlich bei einer wirklich wunderbar restaurierten Victoria KR9 „Fahrmeister”.
Die wurde nämlich gerade mit Begierde im Blick von Manni Sprenger betrachtet und geprüft.
Der war mit noch drei anderen Jungs aus dem „inner circle” der
(fremde Seite)
Victoria–IG unterwegs, und so ergab sich die
Gelegenheit für ein Gruppenbild mit Dame.
Victoria war in diesem Herbst nicht einmal so schlecht vertreten. Volker wußte von einer guten KR26 zu berichten, mir sind neben
der abgebildeten Maschine noch eine KR25 mit Handschaltung, eine sehr gute „BiFix” und einige Vickys untergekommen. Mit Teilen
sah es hingegen mau aus. Auch schöne Seitenwagen gab es zu kaufen - jedoch kaum Einzelteile dafür.
Auch wenn ich selbst nicht ein Schräubchen mit nach Hause gebracht habe, der Besuch lohnt sich trotzdem. Wer ein bisschen auf die Angebote
achtet, gewinnt einen guten Eindruck von der Teile–Verfügbarkeit am freien Markt. Die Politik der Veterama (teure
Insider–Tickets für den Freitag, schlechte Parkplatz–Situation, keine Sitzplätze zum Ausruhen und unzureichende
Gastronomie– und Sanitäranlagen) darf trotzdem bekrittelt werden. Bei der Parkplatz–Frage wird schon Besserung gelobt, Thema
Shuttle–Busse. Immerhin möchten auch viele Senioren auf die Veranstaltung, und mit meinen Lendenwirbeln
steht's auch nicht mehr zum Besten.
Wichtig ist der Blick über den eigenen Tellerrand. Die Chance, an Gebrauchtteile oder ganze Fahrzeuge zu kommen,
ohne einen Club oder eine Gemeinschaft zu bemühen, dürfte nirgends in Europa besser sein.
Die Herbst–Veterama am Hockenheimring wird vom 7. bis zum 9. Oktober 2016 stattfinden.