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2017-01-05

Schaden am Victoria–Gespann und Fahrerflucht

2017 fing nicht ganz so prickelnd an. Am ersten Donnerstag trete ich abends auf die Straße, um Besorgungen zu erledigen, und mir wird ganz schlecht.

Das Foto ist vom Freitag. Ich hatte das Moped am Vorabend vom Gehweg weggehoben, um den Schaden zu begutachten. Vorher stand das Seitenwagenrad nur wenige Zentimeter vom Bordstein entfernt.

Trotz der einsetzenden Dämmerung war da schon klar, was passiert war, vor allem jedoch war's ein Fall von Unfallflucht (Symbol: sauer).

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Was ist passiert?

Ein Fahrer oder eine Fahrerin hat das Auto in unserer Straße gewendet und dabei das Gespann übersehen. Der Treffer war an der linken Fußraste (natürlich mit Gummi drauf). Das ganze Dreirad wurde daher mit dem Seitenwagenrad gegen den Bordstein gedrückt, und zwar mit so viel Schwung oder Kraft (was auf dasselbe 'rausläuft), dass sich das Seitenwagenrad am Bürgersteig verkantet hat und dann die Beiwagen–Achse amtlich verbogen wurde.

Eine Achse mit 16 mm Durchmesser verbiegt sich nicht so schnell - wir sind sicher, dass das nicht unbemerkt geblieben sein kann. Ich machte also ein paar Beweisfotos (und am Tag drauf auch nochmal), klärte meine Einkäufe und meldete den Vorfall. Gut, dass genug Bier im Haus war!

Wegen des Fußrastengummis gab's keine Lacksplitter oder sonstige Spuren (außer eben der verbogenen Fußraste und der verbogenen Achse). Die Polizei war zwar voller Mitgefühl - aber klar: Da besteht keinerlei Chance, den Täter dingfest zu machen. Zeugen gab's sehr wahrscheinlich auch nicht, denn unser Moped und wir sind im gesamten Viertel bekannt - da hätte schon jemand „Bescheid” gerufen.

Kurz und knapp: Das bleibt an mir hängen, und das ist nicht witzig, weil das keine Standard–Achse ist, sondern eine Maßarbeit von 1988.

 

Was nun?

Abends begann ich nach einer neuen Hinterachse zu suchen, denn so eine war die Basis für den Umbau. Die war Gott sei Dank schnell gefunden. Das alleine ist aber nur die halbe Miete, weil es den Betrieb, der das Ding damals angepasst hatte, schon lange nicht mehr gibt.

Schon zur Beruhigung und um Dampf abzulassen postete ich den Fall im Dreiradler– und AIA–Forum. Ganz großartig - noch am selben Abend trudelten gleich mehrere Hilfsangebote von Metallern oder Freunden / Verwandten von solchen ein. Das tröstete mich enorm und zeigte, wie groß die Hilfsbereitschaft da so ist.

Ich fertigte also eine Maßskizze an - und jetzt heißt es auf das Originalteil warten. Schade, sehr schade - denn in diesen Tagen war oft prima Winterfahr–Wetter mit Kälte und Sonne. Genauer habe ich mir das noch nicht angesehen, es ist jedoch durchaus möglich, dass auch die Bremsplatte oder die Speichen etwas abbekommen haben.

 

Aktualisierung: 2017-01-15

Inzwischen wurde „Plan B” in's Auge gefasst. Statt einer umgebauten Originalachse aus altem Stahl sollte es eine aus modernem und viel festeren Chrom–Molybdän–Stahl werden (42CrMo4). Am 14. Januar zeigte sich, dass das eine gute Idee ist, denn die krumme Achse ließ sich mit einem schweren Hammer erschreckend leicht soweit richten, dass sie ein Stück abzuziehen war, damit der beste Horst von allen den Kopf abflexen konnte.

Zum Glück hatte die Bremsankerplatte nicht allzuviel abbekommen - lediglich eine verschmerzbar kleine Schräge an der Oberseite der Auflage.

Ferner wurde beschlossen, auf den festen Kopf zu verzichten und dort lieber ein Gewinde M16 aufzuschneiden. Damit hätte die Achse auch ohne Gewaltmaßnahmen abgezogen werden können.

 

Aktualisierung: 2017-02-24

Das mit der Hilfe aus dem einen Forum klappte aus verschiedenen Gründen doch nicht so recht, also suchte und fand ich einen geeigneten und sehr guten Metallbau–Betrieb, der mir die Achse aus angeliefertem Material schnell und günstig anfertigte. Nach vier Werktagen konnte ich das Super–Ergebnis abholen. Die Achse war fast zu schön, um sie zu verbauen (Symbol: zwinkern).

Leider stellte sich heraus, dass die Schwingenlagerung doch ein bisschen 'was abbekommen hatte. Das sollte sich jedoch irgendwie richten lassen, zumal der Winkel gerade noch tolerabel ist. Kaum war die Achse angezogen, saß auch der Federsplint unverrückbar fest - Präzisionsarbeit.

Dennoch, beim Gedanken an den Unfallverursacher kommen Mordgelüste auf … Erfreulich hingegen: Auch nach 50 Tagen Stillstand im Winter auf der Straße waren die Akkus noch gut geladen, und das das Moped sprang an (wenn auch mit etwas mehr Gekicke als sonst).

Am 26. fand eine erste Probefahrt statt. Da zeigte sich leider (was mir vorher nicht aufgefallen war), dass es auch den hinteren Seitenwagen–Anschluss verbogen hat, der Sturz nicht mehr stimmt und das linke Tagfahrlicht auch als Prallfläche gedient hatte und an die Gabel gedrückt worden war, die zunächst auch ein paar ungute Geräusche von sich gab. Das mit dem Tagfahrlicht war zum Glück leicht zu richten. Den linken Koffer und den Gepäckträger hatte es ebenfalls erwischt.

 
 
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