Noch sind Leuchtmittel mit Leuchtdioden als Ersatz für konventionelle Glühlampen bei Beleuchtungseinrichtungen außen an
Kraftfahrzeugen verboten (was für ein verschwurbelter Satz … (Symbol: lachen) ).
Und LED–Leuchten dürfen nicht zerlegbar sein (und sind darum meist verklebt oder verschweißt).
Nun fällt es bei einigen Leuchten nicht auf, wenn darin Stromsparer statt Glühlampen werkeln, so zum Beispiel bei manchen
Rück– und Bremsleuchten oder Blinkern. Das gilt vor allem für Soffitten.
In anderen Fällen stoßen die Leuchtdioden jedoch an ihre Grenzen - und davon ist hier die Rede.
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Reflektore sind mehr oder minder so geformt, dass das Licht einer Glühlampe gleichmäßig oder gezielt gespiegelt wird.
Ein einfaches Beispiel dafür ist eine Nebelschlussleuchte mit fast mittig angebrachter Lampe. Bei unserem Beispiel
handelt es sich um eine Fassung BA15s.
Mit so einer Leuchte lässt sich leicht selbst testen, warum der LED–Ersatz keine gute Idee ist. Leuchtdioden
strahlen ihr Licht günstigstenfalls mit 180° ab, meist jedoch viel weniger. Um diesem Problem zu begegnen und die Leuchtkraft
zu erhöhen, werden gerne mehrere LED–Flächen kombiniert (siehe Foto). Dennoch wird die erwähnte Nebelschlussleuchte
damit nicht gleichmäßig ausgeleuchtet, wohl aber mit einer Glühlampe.
Links: Bis auf den Kernschatten von Lampensockel und Fassung ist die Schlussleuchte einigermaßen gleichmäßig hell ausgeleuchtet,
selbst schräg hinter der Lampe. Rechts: Der rechte Teil überstrahlt schon, der linke ist deutlich dunkler. Die Farbtemperatur stimmt
auch nicht mehr.
Vernünftige Kraftfahrer werden hier verzichten. Eine Nebelschlussleuchte wird selten gebraucht,
der Stromverbrauch spielt also keine große Rolle.
Das Foto zeigt gut, woran's klemmt - und das sind gleich zwei Punkte. Es gibt durchaus anders aufgebaute Ersatzlampen,
so zum Beispiel mit zentralen LED und einer Streulinse vorne für das Fernlicht. Hier sind zwei
Hochleistungs–Leuchtflächen hintereinander angebracht. Es leuchtet (Symbol: zwinkern)
- nämlich sofort ein, dass das ein fauler Kompromiss sein muss.
Selbst wenn der Teil für das Abblendlicht auf gleicher Tiefe liegt wie der Glühfaden, wird die Streuwirkung nicht so sein
wie bei der Wendel mit dem Mini–Schirm und Reflektor darunter. Zweitens wird durch die Fernlicht–Fläche nur der obere Teil
des Reflektors (von einer etwas anderen Stelle) bestrahlt. Das wird ein in der Höhe sehr eingeschränktes und nur etwas
weiter vorne auf die Straße fallendes Leuchtband ergeben, aber kein Fernlicht, das auch Verkehrszeichen ausleuchtet.
Bei langen Recherchen habe ich nur eine Konstruktion gesehen, die eventuell einen Test wert gewesen wäre. Das war jedoch nur
ein Prototyp, wurde inzwischen durch andere Typen abgelöst und war ohnehin nur für Linksverkehr geplant - aus die Maus.
Wer hier Strom sparen und/oder besseres Fahrtlicht haben möchte, sollte also zu einer legalen Kombination mit einem
passenden Reflektor greifen. Da gibt es inzwischen auch für Motorräder eine ganz passable Auswahl (als Einsatz oder
Komplettscheinwerfer), meist mit 5¾ oder 7" Durchmesser. Einen davon stellen wir im nächsten Abschnitt vor.
Nach meinen Recherchen gibt es genau einen Typ, der folgende Bedingungen erfüllt: maximal 1 Ampère Stromaufnahme bei 12 Volt für
Abblend– oder Fernlicht, integriertes Standlicht, E-Prüfzeichen, für Chromringe mit 160 mm
anpassbar, nicht zuviel Tiefe, dezente Optik. Das ist der „Jackson”-Einsatz mit 5¾"
Durchmesser von (Link: fremde Seite)
Highsider (Nummer 226-016, Eigenmarke von Paaschburg & Wunderlich).
Zum Vergleich: H4-Abblendlicht mit 12 Volt/55 Watt bringt es auf knapp 1.000 Lumen, bei 6 Volt und 35 Watt ist es
weit weniger (kaum 700). Dieser Einsatz liefert 1.091 Lumen bei 12,5 Volt (Fernlicht: 868 Lumen). Danke übrigens an
Paaschburg & Wunderlich für die pfeilschnelle Beantwortung meiner Fragen - sehr guter Service!
Äh - bei 12,5 Volt! - und was ist bei 6 Volt? Da klappt es sogar bestens mit dem
Step up-Wandler, Basis LTC1871. Der kann auch
ohne Zusatzkühlung bei nur 5 Volt am Eingang längere Zeit 12 Volt und 2 Ampère am Ausgang liefern und kostet kaum etwas. Bei
6 Volt am Eingang und 1 A am Ausgang sieht's noch viel freundlicher aus (Symbol: zwinkern).
Leider hat die Sache einen kleinen Wermutstropfen. Die Lampe ist nämlich nicht billig, 300,- € sind anzulegen. Seien wir jedoch fair:
Das ist kein Massenprodukt, Entwicklung und Zertifizierung kosten auch richtig Geld. Das wird eben umgelegt, und dafür
(und bei der Leistung) ist der Preis durchaus akzeptabel. Für einen Praktiker und Sicherheitsfanatiker wie mich gilt jedenfalls:
Will ich haben (Symbol: cool) !