Zum Thema „Reise und Ausfahrt” haben wir uns schon ausgelassen: Reisen mit der Victoria,
Reiseplanung und Tipps für Reisen mit den alten Motorrädern.
Hier dreht es sich jedoch um Hinweise und Tipps zu Produkten (von praktisch bis komfortabel).
Das ist nur eine kleine, persönliche Auswahl aus wenigen Bereichen - jeder muss für sich selbst entscheiden, was er möchte und braucht.
Hier werden die damit gemachten Erfahrungen beschrieben.
Abschnitte dieser Seite:
Kocher und Leuchten mit Camping Gaz–Kartuschen sind zwar sehr beliebt, haben jedoch einige Nachteile.
Erstens brauchen sie sehr viel Platz. Zweitens sind Ersatzkartuschen nicht immer und überall zu haben. Drittens (was uns nun nicht
juckt) tun sie's bei großer Kälte nicht gut.
Ein kleiner Benzinkocher ist da besser, zumal der auch ohne weiteres mit Zweitaktgemisch läuft. Unser Favorit seit 1989 ist der
Coleman Peak 1 Feather 400. Das Teil ist komplett zerleg- und wartbar und heizt sich - wenn er erstmal
brennt - den Sprit selbst vor. Ersatzteile sind lieferbar. Auf dem Foto hat er noch nicht genug Druck - normalerweise brennt die
Flamme heiß und blau. Der nötige Druck entsteht anfangs durch eine kleine Handpumpe, später von selbst.
Dank ausklappbarer Füße steht der Kocher gut, Ein Nachteil ist beim Transport das scharfkantige Oberteil. Da sollte für eine
stabile Hülle gesorgt werden. Ich habe dafür eine Tasche mit Reißverschluss aus dickem Kunstleder genäht.
Auf kleine Alu–Töpfe und –Pfannen sowie die quadratische Faltschüssel zum Spülen gehe ich nicht ein, aber auf die Geschirrfrage.
Was es da nämlich gar nicht bringt, ist Geklapper oder Bruch oder viel Aufwand für den Transport. Wieder muss jeder selbst wissen,
ob überhaupt und wie oft unterwegs selbst gekocht wird. Dinge wie Brettchen, Näpfe und Besteck machen jedoch schon beim „kleinen Imbiss” Sinn.
Ursprünglich fanden wir die Idee sehr pfiffig, Kühltasche und „Picknick–Korb” zu kombinieren. Genau das bietet um kleines
Geld der Rucksack „Ezetil Travel Typ 10”. Das ist grundsätzlich und für Wanderer auch durchaus so.
Wir haben den Ranzen sogar stark verbilligt bekommen, Material und Verarbeitung sind erstklassig.
Das Geschirrfach ist einfach klasse. Da passt ohne weiteres auch genug für drei Personen 'rein sowie eine Menge zusätzlicher
Küchenutensilien (wie Handtücher, Mülltüten, Spülmittel, Gläser, Kochlöffel, Büchsenöffner, Korkenzieher, Gewürze und so weiter, siehe
zweites Foto). Als Snobs haben wir Plastik durch Porzellan, Glas und Holz ersetzt und besseres Besteck eingepackt. Bruch gab es
unterwegs nicht, obwohl es teils sehr rau zuging, und der Ranzen ist regenfest.
Grundsätzlich haben sich schon seit Jahren bei uns Tretluftpumpen bewährt - solange sie eben nicht getreten, sondern von
Hand bewegt werden, weil die Mechanik sonst schnell ausschlabbert. Sie kosten nicht viel, müssen im Beiwagen–Kofferraum
jedoch geschützt werden (bevorzugt in einem alten Handtuch), weil die Pappschachtel gerne aufgibt und dann das
Manometer das Zeitliche segnet. Gut ist natürlich, dass es eine rein mechanische Lösung ist. Damit ist es auch kein
Thema, gleich zwei Motorrad–Reifen von Null an aufzupumpen.
Eine gangbare und bezahlbare Alternative sind inzwischen kleine Akku–Kompressore. Zum Nachfüllen hält der Lithium–Ionen–Akku
sehr lang, ein Reifen kann bequem ganz aufgepumpt werden, und sie lassen sich auch über die Bordsteckdose bei 12 Volt laden.
[ ± ].
Akku–Luftpumpe.
Mit über 10 Bar ist der Maximaldruck mehr als ausreichend. Beim Betrieb werden maximal 5 Ampère gebraucht. Hinten ist eine
LCD–Anzeige. Dort lassen sich auch die Einheiten wählen und der gewünschte Druck. Wird die Pumpe eingeschaltet,
pumpt sie, bis dieser Druck erreicht ist.
Praktisch: Vorne ist noch eine Hilfsleuchte angebracht, sodass der Betrieb auch im Dunkeln kein Problem ist. Das Gerät
kostet etwas über 40,- €.
Ich bin inzwischen durch meine Gesundheit ziemlich eingeschränkt (von Hand aufpumpen ist zum Beispiel schwierig). Die Tochter
fährt nicht mehr mit, Platz im Boot ist daher genug da. Außerdem kann ich nicht mehr länger stehen oder laufen und muss
bei Hitze und Kälte aufpassen. Also, auf zum „dekadenten” Teil (Symbol: lachen) !
Im Sattel sitzen ist zwar nett, für längere Zeit im Stand jedoch eher einschränkend. Der Rücken hat da auch nichts von.
Also braucht's einen Klappstuhl. Das Angebot ist riesig. Nach den Filtern (Packmaß, Sitzhöhe, Gewicht, Preis) wird die Luft schon
dünner. Es stellte sich schnell 'raus, dass das Hauptproblem die Sitzhöhe ist. 47 cm sind
mir eher noch zu niedrig, mehr ist nicht zu haben. Abhilfe fand sich in einem Kissen, das aufgeblasen 10 cm
hoch ist. Der gewählte Stuhl ist bequem und stabil, der Rücken wird gut gestützt. Er kostete nur 10,- €, hat ein kleines Packmaß und
reicht im Prinzip auch ohne Kissen, passt jedoch nur knapp in den Transportbeutel (von etwa 100 × 20 cm).
Die Auflagekanten vorne an den Armlehnen dürften besser gepolstert sein.
Zweitens ist ein Sonnenschirm nett. Einige Gespannfahrer haben dafür eine Halterung am Fahrzeug, und sowas werden wir auch bauen. Außer
mittags (da nützt es nichts) muss das Gespann dann halt passend gedreht oder der Stuhl umgestellt werden. Schirme mit Erdnagel sind
wegen der Flexibilität vorzuziehen. Der gewählte hat 160 cm Durchmesser und ist
195 cm hoch (Packmaß 103 × 7,5 cm).