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2017-09-03

Oldtimer–Fahrtag im Frankfurter Feldbahn–Museum

Das Museum veranstaltet alljährlich Thementage. Einer davon ist der Fahrtag für Veteranen der Schiene und Straße. Das ist der einzige, wo der Schwerpunkt nicht beim Bahnhof, sondern am Haltepunkt „Kaiserdamm” im Rebstockpark stattfindet. Der Verein hat etliche hervorragend restaurierte und betriebsfähige Dampf– und Diesellloks und macht damit auf der inzwischen bald 5 km langen Strecke auch eifrig Betrieb.

Abgesehen davon und von den sehr vielen Straßenfahrzeugen gab es noch andere gute Gründe, die Veranstaltung zu besuchen. An diesem Sonntag wurde nämlich die Luftmine mit 1,4 Tonnen Sprengstoff entschärft, und 70.000 Frankfurter mussten die Sperrzone verlassen - ich auch. Der Rebstockpark liegt jedoch außerhalb dieser Zone und war noch gut zu erreichen. Hier folgt der Bericht.

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Viele Autos, wenig Motorräder

Autos - und darunter sehr schöne und alte - gab es reichlich zu sehen, ebenso „Youngtimer” und amerikanische Muscle Cars und Möchtegern–Veteranen, bei denen allenfalls die Karosserie noch original war. Die sind hier jedoch nicht unser Thema, auch wenn wir weiter unten eine Ausnahme herauspicken. Motorräder waren leider nur wenige da (allerdings reichlich Schwalben!).

Ich war (gegen 11:30 Uhr) noch nicht richtig eingetroffen, da traf mich T. - den ich ja gerade erst zwei Tage zuvor bei der Gespannfahrt vom Antoniushaus in Hochheim gesehen hatte. Er war kurzerhand mit seiner SR (189.000 km auf der Uhr, siehe Bild) von da herübergerutscht.

Das Team von FFM hatte sich nicht lumpen lassen und gleich vier Dampfloks angeheizt: Eine wunderschöne, kleine Decauville, die „Java–Mallet”, eine Heeresfeldbahnlok mit Klose–Lenkachse und einen modernen Henschel–Drachen (Baujahr 1948).

Riedel–Kleinsmotorrad mit einseitiger Radlagerung und 99 cm³ Hubraum.
[ ± ]. Eine wunderschöne Riedel (99 cm³, 4,5 PS, 57 kg).
Eine Horex Regina beim Oldtimerfahrtag 2017 im Feldbahnmuseum.
[ ± ]. Über Horex–Motorräder wie diese Regina stolpert man überall …
 

Fiat 500 / NSUTopolino

Gleich zwei der „Mäuschen” - ein Kunstleder–bespannter Pickup und eine Standardversion - waren zum Treffen aufgeschlagen, beides Fiat 500 B–Typen. Die Motore mit vier Zylindern (!) und 569 cm³ leisten rund 13 PS und sind im Grunde moderne Konstruktionen - haben leider aber auch mit Schmierungsproblemen bei einem der Pleuellager zu kämpfen.

Diese Klein–Automobile zogen uns an, zumal eines der beiden mit offener Motorhaube da stand - eine Augenweide! Ohne Größen­vergleich ahnt der Betrachter kaum, wie winzig die Motörchen sind. Darauf wies mich T. hin und stellte seinen erstaunlich sauberen Zeigefinger zur Verfügung (Symbol: zwinkern).

Diese Autochen sprachen mich gleich aus drei Gründen an. Erstens stammen sie aus meinem Heimatland, zweitens sind die Baujahre (1936 bis 1955) mit denen der „Neuen Linie” bei Victoria fast deckungsgleich, und drittens heimeln mich die Leistung und das geglückte Design an.

Ein weinroter Fiat 500 „Topolino” in Berlina–Ausführung, Frankfurt, 2017.
[ ± ]. „Topolino” als „Berlina” beim Oldtimer–Fahrtag 2017.
„Topolino”–Pickup als NSU-Lizenzbau, mit Kunstlederbespannung.
[ ± ]. Pickup: NSU–Lizenzbau, Kunstlederbespannung.
 

Ein Lob an die Veranstalter!

Sonntag Nachmittag im FFM: Das Gelände leert sich.
[ ± ]. Das Gelände leert sich.

So gegen 14:30 Uhr muss irgendjemand „Goldausgabe da drüben” gerufen haben, denn schwupps, waren drei Viertel der Fahrzeuge verschwunden. Das war seltsam, denn wegen ein paar Blödmannsgehilfen hatte die Entschärfung der Bombe da gerade erst begonnen. Auch gut!

Wie alle Termine beim (Link: fremde Seite) Frankfurter Feldbahn–Museum war auch dieser prima organisiert. Evakuierte durften zum halben Preis (lächerliche 3,- €) mitfahren. Diese Events finanzieren sich nur knapp von selbst, die Freiwilligen müssen zum Beispiel bis mindestens 22:00 Uhr noch aufräumen und putzen. Ein Mitglied fuhr den ganzen Tag bei teils amtlicher Hitze im Frack durch das Gelände - auf einem Hochrad.

T.s Karma wirkt übrigens auch auf Dampfloks! Bei einer Mitfahrt direkt hinter der Java–Mallet ging dort am Führerstand eine Messinghülse auf Nimmerwiedersehen verloren.

Kurzum: Für Freunde alter Technik und Kinder ist das sehr lebendige Museum ein Muss und immer einen Besuch wert!

 
 
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