2017-09-01
Das Antoniushaus in Hochheim am Main ist eine Einrichtung für Menschen mit Einschränkungen, die dort leben und unterrichtet werden.
Zum 24. Mal wurde da - dieses Jahr ab 1. September - eine traditionelle Motorradausfahrt organisiert, bei der vor allem
Gespannfahrer Kids im Seitenwagen zu einer längeren Motorradtour mit zwei Etappen mitnehmen. Dieses Treffen
hat Tradition und ist inzwischen auch ein beliebter Termin für Gespannfahrer. Also, nichts wie hin zum „Jumbo Run”!
Hier folgt der Bericht - uns hatte das 2015 schon gut gefallen.
Abschnitte dieser Seite:
Die Warte.
Die beste Tochter von allen war verhindert. Und der Kolben des Gespanns defekt. Dennoch, was muss, das muss, also fuhr ich am Freitagnachmittag
(und das sogar zügig) nach Hochheim. Wegen einer Sperrung in Wicker musste ich sogar kurz auf die Autobahn …
Den Endabtrieb, genauer, die Bremse der Ural von T. hatte es vorab böse zersemmelt. Stolz führte er die Metallkrümel vor. Angereist war er mit dem Bus,
dem „T-Mobil”, und mit der SR darin. Kaum angekommen, musste er ein havariertes Mopped mit Getriebeschaden retten fahren.
Bald trafen immer mehr Gespanne und Solo–Fahrer ein. Ich hatte prophylaktisch Zelt und Schlafsack in's Boot geworfen und beschloss, zu
übernachten. Also baute ich das Zelt auf und merkte erst da, dass ich sonst nichts mitgenommen hatte
(Symbol: zwinkern). Na egal, geht schon!
Unter Benzingesprächen brach der Abend herein - Zeit für den Grill, Lagerfeuer und noch mehr Gelächter. An einem der Kühlschränke hing ein
Schild: „kalte Flasche raus >> warme Flasche rein
”. Hmmja, eingeräumt habe ich mehr als einen Kasten Bier, getrunken habe ich
allerdings nicht so viel (Symbol: grinsen). Die Stimmung war wie schon 2015 großartig,
auch bei den Bewohnern. Sehr spät trafen noch Hans und Conny ein - da musste der Grill nochmal belebt werden.
Das Zeltlager war gut bestückt. Es war eine warme Nacht, und es nieselte nur einmal kurz. Ich schlief wie in Abrahams Schoß.
[ ± ].
Wee - wee!
Morgens ging's zu Kaffee und Frühstück. Der Kaffee stammte vom Bodensee, denn der Boden der Becher war gut zu sehen. Irgendwie tat er
doch, was er sollte. Der Himmel war bewölkt, es war frisch, die Stimmung jedoch munter. Conny erzählte von einem Anruf beim ADAC.
Ihr großes „Brick”-Gespann (BMW K, siehe zweites Bild) hatte ein abgerissenes Kreuzgelenk am Abtrieb mit blockiertem Hinterrad.
Fragt die Bearbeiterin, um was für ein Fahrzeug es sich handelt. Ein Motorradgespann. Aha. Baujahr und Modell bitte zur Ermittlung der Maße!
Conny, geduldig: „Das nützt Ihnen nichts, da ist ja ein Beiwagen dran.
”. Nach einigem Hin und Her fragt die Bearbeiterin:
„Ist denn der Beiwagen auch beschädigt?
”. Conny verneint. „Dann fahren Sie doch mit dem weiter
”
(Symbol: lachen).
Die tatsächliche Abfahrt ging unerwartet zügig über die Bühne. Schon vor zwölf Uhr waren alle auf der Straße. Die Route wurde nicht
ganz problemlos absolviert, wie mir T. am Sonntag erzählte, war jedoch trotzdem prima. Veras Kupplung zickte gewaltig, was zu einem
Verkehrsproblem wurde, und ein Kind erbrach sich in's Boot - was sich dank der mitfahrenden Sanitäter und ihren Feuchttüchern schnell
regeln ließ.
Ich baute gemächlich mein Zelt ab und gondelte auf Umwegen und ohne Autobahn zurück nach Frankfurt, um den Abend vor der Evakuierung
wegen Bombenentschärfung am Sonntag in Frankfurt noch nutzen zu können. Wie schon zuvor: ein prima Event!