Nicht ganz umsonst haben etliche britische Veteranen–Motorräder neben dem Tacho ein Ampèremeter. Nun ließe sich gut frotzeln,
dass die bei der bekannt wackeligen britischen Elektrik auch Sinn machen. Das gilt jedoch auch für andere Motorräder mit
eher knapper Stromversorgung.
Kurz und knapp, die Dinger zeigen an, ob Strom von der Lichtmaschine zur Batterie fließt oder von der Batterie zur Lichtmaschine
oder Verbrauchern. Darum ist die Anzeige auch bidirektional. Tatsächlich messen die Teile (ob analog oder digital) jedoch nicht
den fließenden Strom, sondern den Spannungsabfall an einem „Shunt” genannten Widerstand, der meist eingebaut ist.
Kurz nach dem Betriebsstundenzähler fanden wir um kleines Geld ein hübsches Ampèremeter
in der Bucht. Ohne Änderungen ging es leider auch diesmal nicht ab - und so richtig geeignet ist es auch nicht.
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Ampèremeter sind oft recht flach. So ist es hier auch, vom Ende der Haltebügel–Schrauben bis zum äußeren, oberen Rand
des Chromrings sind es gerade 'mal knapp 33 mm. Das Gehäuse selbst hat auch ohne den
Vibrations–hemmenden O–Ring nur 11 mm Tiefe.
Genau das ist jedoch gleichzeitig ein Problem. Das Instrument war nämlich nur für Beleuchtung von außen über zwei Sichtfenster
aus Kunststoff vorgesehen, soll aber in recht dickes Material eingelassen werden. Da ist nicht mehr viel zu machen, wie das Foto zeigt.
Sehr gut hingegen: Der Chromring hat einen Bajonettverschluss, die übliche Bördelei
entfiel hier also.
Dennoch blieb das Problem der Beleuchtung bei Dunkelheit. Wegen der beengten Platzverhältnisse kamen da nur Leuchtdioden in Frage.
Es bleibt auch noch ein Problem. Denn über das Ampèremeter fließt fast der gesamte Strom des Motorrads - daher sollten die
elektrischen Verbindungen hervorragend sein. Fällt der Widerstand aus, muss das Gerät schnell (auch unterwegs!) überbrückbar sein.
Die gute Nachricht: LED (Leuchtdioden) sind für die Beleuchtung von Instrumenten legal. Die schlechte Nachricht:
Das hat in diesem Fall nur bedingt gut geklappt.
Moderne Leuchtdioden sind gemein hell, die Vorwiderstände dürfen ruhig weit größer sein als berechnet. Wie auch immer, unsere
mit 3 mm Durchmesser (weiß, diffus) ließen sich zwar gut unter dem Abdeckblech anbringen,
leider stand dann jedoch noch ein kleines Stück vor, und das sah (beleuchtet) bescheuert aus.
Also wurden sie noch einmal leicht angeschliffen und dann mit Blenden aus dünnem, schwarzen Polystyrol abgedeckt, das dann noch einmal
mattschwarz lackiert wurde. Schön ist anders, aber der Beleuchtungseffekt ist gut.
Zu diesem Thema gibt es anscheinend einige Unsicherheiten, wenn man sich so die einschlägigen Fragen in Foren anschaut.
Daher bieten wir hier einen schematischen Schaltplan.
Vom Pluspol der Batterie zweigt (bei Bedarf) eine Leitung für Hochstromverbraucher wie Anlasser oder Hupe (über
Relais) ab (H). Diese spielen beim normalen Betrieb keine Rolle und dürfen als „Ausreißer”
betrachtet werden. Einleuchtendes Beispiel: Unser Hupenkompressor
zieht 26 A Anlaufstrom und 19 A Betriebsstrom,
während der Rest unter ungünstigsten Bedingungen knapp 12 A brauchen kann.
Das Ampèremeter wird in die Leitung von der Batterie zur Lichtmaschine und anderen Verbrauchern eingeschliffen (in Serie). Eine
Verpolungsgefahr besteht dabei nicht, schlägt die Nadel verkehrt herum aus, müssen die zwei Anschlüsse eben vertauscht werden.
Verbraucher, die auch ohne eingeschaltete Zündung arbeiten können (Beispiel: Licht) werden am Punkt S angeschlossen.
Dahinter folgt das Zündschloss und wiederum dahinter jeder Verbraucher, der nur bei eingeschalteter Zündung „tun” soll
(Beispiele: Tagfahrleuchten, Blinker).
Auch das Voltmeter wird hinter dem Zündschloss angeschlossen - es soll ja nur im Betrieb die Spannung anzeigen.