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Zusatzinstrumente am Veteranen–Motorrad

Ein altes Motorrad hat einen Tacho und muss ihn auch haben. Mehr Information braucht es nicht. Punkt!

Naja, so ganz stimmt das nicht. Sehr zu Recht haben viele Motorräder britischer Herkunft noch ein Ampèremeter in der Lampenschale, welches Auskunft darüber gibt, ob es die sensible Lichtmaschine noch tut.

Der Verfasser ist obendrein süchtig nach schönen Zusatzinstrumenten. Wirklich gebraucht werden sie nicht, aber sie erfreuen das Kind im Manne, wenn's denn ordentlich gemacht ist.

Um's ganz klar zu machen, das ist alles nur „nice to have” und teils mit Aufwand verbunden. Für andere ebenso Angefressene oder Spielkinder gehen wir hier auf solche Späße ein.

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Geschichte

Die Infektion begann vor vielen Jahren, als der Verfasser unter anderem einige britische Autos hatte, darunter zwei sehr frühe Triumph Spitfire. Die Instrumente von Smiths, Jaeger, aber auch frühe Exemplare von Weigel oder VDO begeisterten durch gutes Design und gute Funktion.

Als wir dann 2014 das „neue” Victoria–Gespann aufbauten, rückten wir Schwächen der Konstruktion etwas deutlicher als bei der alten Kiste von 1988 zu Leibe. Eine davon ist beispielsweise die besonders bei Sonnenschein schlecht erkennbare Ladekontrollleuchte.

Da lag es nahe, ein passendes Voltmeter mit einer Unterspannungs–Warnleuchte anzupassen. Und da unser Kumpel Volker die olle Kiste gerne bis an die Grenzen ausdreht, kam auch bald der Wunsch nach einem Drehzahlmesser auf.

Das ruhte dann wegen dringenderer Aufgaben recht lange, bis in einem Forum ein „Fred” zu den mit den Dreiradeln gefahrenen Jahreskilometer aufkam. Da frotzelte einer, bei unseren Geschwindigkeiten sei ja wohl eher ein Betriebsstundenzähler zielführend. Und tatsächlich spielte mir der Zufall einen neuen Zähler für 6 Volt von Jaeger in die Hand - für ein Butterbrot!

Kurze Zeit später fand sich noch ein gut erhaltenes Ampèremeter, ebenfalls von Jaeger, wenn auch mit viel zu großem Anzeigebereich. Mehr braucht es sicher nicht - die Frage ist nur, braucht es das alles wirklich? Die klare Antwort ist: nein. Gute Frage: Wohin mit dem Zeug und was?

 

Anbringungsfragen

So ganz trivial ist das alles nicht. Nehmen wir an, ihr habt und wisst, was ihr anbauen wollt. Das soll aber erstens halbwegs vernünftig aussehen und will zweitens vernünftig angebracht und angeschlossen werden. „Mal eben” ist kein guter Plan und fast schon eine Garantie für Folgekummer.

Außerdem stehen solche Fragen gerne im Zusammenhang mit anderen Themen und Vorhaben. So wollten wir uns einen breiteren Gespannlenker gönnen, und das will berücksichtigt sein. Wenn der Tacho wegen des Tankrucksacks schlecht einsehbar ist, okay, aber bei den anderen Instrumenten ist es eher doof.

Eine Ausnahme bildet natürlich der Betriebsstundenzähler, der eigentlich typischer für einen Traktor ist. Er kann irgendwo am Moped angebracht werden, Hauptsache, er ist gut ablesbar und die Anbringung sieht ordentlich aus. Auch das ist nicht ohne, jedoch inzwischen erledigt.

Kurzum, da habe ich lange überlegt und geplant - tatsächlich gingen da sogar Jahre in's Land. Denn da gibt es neben der Frage „Was macht denn nun wirklich Sinn?” noch ein Design–Problem. Drei Zusatzinstrumente im Lenkerbereich würden einfach bescheuert aussehen, und schon beim ersten wird's schwierig, wenn es optisch passen soll. Ein erster Schritt: ein passendes Ampèremeter macht mehr Sinn als ein Voltmeter, und die Ladekontrollleuchte kann besser angebracht werden. Damit wären wir wieder bei der Royal Enfield (Symbol: lachen).

 

Was ist wann und wie sinnvoll?

Gute Frage! Den Betriebsstundenzähler lasse ich 'mal außen vor, wenn dessen Werte auch sehr interessant sind. Welche Gründe gibt es jedoch überhaupt, bei einem Veteranen–Motorrad zusätzliche Informationen abzulesen? Grundsätzlich braucht es nämlich nichts außer dem Tacho.

Bei einer völlig original belassenen Victoria braucht es keinen Drehzahlmesser. Das ändert sich jedoch deutlich, wenn zu vermuten ist, dass durch eigene Maßnahmen die maximale Drehzahl deutlich gestiegen ist. Gerade, um deren Ergebnis zu prüfen, ist dieses Instrument nötig. Es gibt jedoch noch einen (eher seltenen) Grund. Wer nämlich verwertbare und den Regeln entsprechende Schalldruck–Prüfungen selbst machen möchte, kommt um einen genauen Drehzahlmesser nicht herum.

Ein Ampèremeter zeigt deutlicher als die Ladekontrollleuchte an, ob die Lichtmaschine im normalen Betrieb hinreichend lädt. Wenn es da erfahrungsgemäß keine Probleme gibt, ist es entbehrlich.

Da ist ein Voltmeter schon wieder interessanter. Leider - seien wir ehrlich - liefert eine analoge, konventionelle Anzeige nur eine Information, nämlich die Spannung an Klemme 15 (Zündungsplus) gegen Masse (31). Weit interessanter sind digitale Voltmeter mit einer Versorgungs– und einer Messspannung. Damit können nämlich - über Schalter - drei wichtige Spannungen abgerufen werden, die an Zündungsplus (15), an der Batterie/dem Akku (30) und die am Ausgang der Lichtmaschine (61). Solche gibt es um kleines Geld mit einem Messbereich bis 10 Volt DC. Eine vierte Option ist die Messung einer Lambda–Sonde zur Gemischprüfung.

 
 
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