Schon beim alten Gespann (1989) wurde die Elektrik des Beiwagens über eine Kombination aus Buchse und Stecker
(Klinke dreipolig 6,3 mm) am Motorrad abgeschlossen. Diese Verbindung erwies sich jedoch
als fehleranfällig, weil nicht wirklich benzin–/wetterfest und instabil, zweitens brauchte es spätestens mit dem Umbau auf
eine zweite Seitenwagenleuchte einen weiteren Pol (für das Bremslicht).
In weiser Voraussicht verbesserte ich also zunächst den Anschluss und die Leitungen zum Seitenwagen, dann erst folgte der
Anbau der zweiten Leuchte auf gleicher Höhe wie die Lampe am Motorrad.
Nach einiger Suche fiel die Wahl auf Buchse und Stecker im XLR–Format (meist aus dem Audiobereich bekannt).
Hier beschreiben wir Anschluss und Anbringung.
Abschnitte dieser Seite:
Je nach Polzahl können XLR–Verbindungen durchaus respektable Ströme verkraften - hier bequem 10 Ampère und mehr.
Ein weiteres Argument für diesen Typ war die Salzwasser–feste Ausführung. Nicht zuletzt schadet ein fünfter Pol nichts - wer
weiß, was da später noch gebraucht wird … Die Gummikappe ist entbehrlich - schließlich fahren wir nur mit Beiwagen.
Als die Teile im Haus waren, habe ich einen Halter gezeichnet und aus nichtrostendem Stahl lasern lassen. Vorher hatte ich schon
Edelstahl–Schrauben (Senkkopf, M3) und entsprechende, selbstsichernde Muttern beschafft. Die Bilder zeigen das Ergebnis.
Leider gibt es auch zwei Kritikpunkte. Während die Kabel (auch mit 1,5 mm²
Querschnitt) sich leicht an die halb offenen Lötösen an der Buchsenseite löten lassen, ist das auf der Steckerseite sehr knifflig - da sind
halboffene Hülsen vorgesehen, in die nur 1 mm² passt, und das ist bei 6 Volt zu wenig.
Als wirklich kluger Mensch hätte ich die zunächst ganz aufgefeilt - bin ich aber wohl nicht
(Symbol: lachen). Das war umso blöder, weil die Anschlüsse auf der Motorradseite
am „lebenden Objekt” angelötet werden mussten.
Zweiter Punkt: An der Buchse ist keine Isolierung vorgesehen, daher muss mit Schrumpfschlauch gearbeitet werden.
Wie auch immer, nach langem Gefummel und allerlei Flüchen klappte das auch. Die Pole von Buchse und Stecker sind nummeriert
(hier: 1 bis 5). Die Verbindung weckt mehr Vertrauen als die alte.
Ganz trivial waren zum Beispiel die Lötarbeiten nicht, wie schon erwähnt. Wer beim ersten Großbild des Abschnitts genau hinsieht,
wird erkennen, dass die Lötstelle der blauen Litze noch nicht so dolle ist. Natürlich darf es nicht passieren, dass sich ein
Kabel losvibriert und gar Kontakt zu anderen Polen bekommt.
Schrumpfschlauch scheidet hier aus Platzgründen aus, eine zusätzliche Sicherung in Form von Gewebe–Klebeband schadet jedoch
nicht - und kann auch nachträglich noch angebracht werden. Eine Art Grundsicherung besteht wegen der Plastikhülse, die über die
Kabel geschoben wird. Damit scheidet ein Massekontakt aus.
Damit an der Buchse beim Kabel kein Wasser eindringen kann, sollten da solange Schrumpfschlauch-Schichten angebracht werden, bis die
Zugentlastung wirklich „sitzt”. Eine Gummitülle wäre besser, verbietet sich jedoch aus Platz– und Stabilitätsgründen.
Trotz der erwähnten Probleme und Einschränkungen ist die „neue” Lösung weit besser und sicherer als die alte. Das erste Bild der
Seite zeigt auch, dass sie ordentlich aussieht. Die Verbindung ist seit Juni 2018 Wind und Wetter ausgesetzt. Wir werden sehen,
ob sie auch nach dem ersten Winter noch manierlich aussieht und die Chromschicht hält. Da die Metallteile (sehr vernünftig)
aus Messing gefertigt sind, ist da wenig zu befürchten.