Beginn des Inhalts.

Karosserie und Innenausstattung des Seitenwagens

Als wir 2013 begannen, Teile für den Neubau zu sammeln, fand sich zum Glück noch der alte Seitenwagen an. Der hatte, so wie das alte Motorrad, etliche Umbauten über sich ergehen lassen müssen, die wir uns nun sparen konnten.

Leider war jedoch der Zahn der Zeit besonders zur Karosserie nicht gnädig gewesen. Das Boot aus Aluminium war noch zerbeulter als früher und in traurigem Zustand. Die damals selbst gefertigte Polsterung und sonstige Innenausstattung war jedoch auch nach 25 Jahren noch in fast tadellosem Zustand, was viel Zeit gespart hat.

Zum Glück begannen wir den Neuaufbau des Gespanns mit dieser Karosserie. Zum Glück, weil das ein „ganz hartes Stück Brot” war, also unglaublich viel Arbeit.

Abschnitte dieser Seite:

 

Die Überarbeitung des „Boots”

Diesmal sollte die Aluhaut der Karosserie von allen Altlasten befreit werden, vor allem von den teils bis zu 2 mm dicken Spachtel–Schichten. Das war einfacher gesagt als getan. Meist ließen sich Lack und Spachtel mit Messern abschaben oder –sprengen, oft jedoch auch nicht. Diese Arbeit kostete uns (zu zweit!) gute zehn Tage Freizeit.

Dann endlich waren die übelsten Beulen ausgedengelt, die zahlreichen Löcher verspachtelt und die gesamte Oberfläche außen angeschliffen.

Bei Bohrungen war ich damals großzügig gewesen (Symbol: zwinkern). Bis auf wenige weiterhin benötigte wurden diese mit Aluplättchen und Stabilit hinterklebt, sodass Chiara sie anschließend mit Aluspachtel verschließen konnte.

Die Tochter war damals 13 Jahre alt, erwies sich jedoch schnell als Spachtel–Expertin, sodass ich ihr bald alle Aufgaben dieser Art überließ. Das Boot ist übrigens so leicht, dass es problemlos mit einem kleinen Finger angehoben werden kann, und wiegt fahrbereit mit Rahmen und gebremstem Rad weniger als 60 kg.

Am nächsten Tag war es endlich soweit: Wir konnten den Seitenwagen abkleben und lackieren. Das Wetter passte auch (sprich, es waren mehr als 20°C), also ging es an's Abkleben.

Schon Ende 2013 hatten wir gemeinsam beschlossen, wie das neue Victoria–Gespann gestaltet werden sollte: keine echten Farben, nur schwarz (seidenmatt), weiß sowie Chrom und Aluminium (Leichtmetall).

 

Rahmen, Lackierung und Kotflügel

Die Victoria–Plakette vorne auf dem Seitenwagen.
[ ± ]. Die Plakette.

Den Rahmen des Seitenwagens hatte ich während eines Urlaubs der Tochter alleine überholt. Da er, besonders auf der Fahrerseite, erhöhtem Verschleiß ausgesetzt ist, wurde er nicht gespritzt, sondern grundiert und dann mit seidenmatter Farbe und dem Pinsel lackiert. Die verwendete Farbe braucht etwa fünf Tage, bis sie halbwegs trocken ist, nach einigen Wochen ist sie jedoch extrem robust. Daher wurde sie auch für den Gepäckträger verwendet.

Das Boot hingegen wurde (aus der Dose) gespritzt, was ganz gut klappte und ohne allzu viele „Nasen”. Trotz mehrerer Schichten sind schnell­trocknende Lacke wie der verwendete nicht besonders kratzfest. Dafür lassen sie sich jedoch, gerade seidenmatt, leicht überlackieren.

Volker war so nett und spendierte später eine dritte Victoria–Tankplakette. Alle drei wurden von der Tochter neu vernickelt und mit Farbe ausgelegt. Auf dem ersten Foto des Abschnitts ist eine davon provisorisch aufgelegt. Die endgültige Befestigung erfolgte mit M4–Linsenkopfschrauben aus Edelstahl.

Bei der Anbringung des Alu–Kotflügels - das lässt sich leider nicht anders sagen - habe ich mich extrem dusslig angestellt. Sie sollte sich zu einem wahren Drama ausweiten - aber das ist eine andere Geschichte.

 

Die Innenausstattung

Es geht doch nichts über Wertarbeit! Zu unserer großen Freude waren die damals selbst angefertigte Polsterung und sonstige Innenaustattung des Seitenwagens zwar sehr schmutzig, aber selbst nach 25 Jahren noch tadellos erhalten.

Kurzum, der fleißigen Tochter gelang es in kurzer Zeit, alles zu reinigen und auf Vordermann zu bringen. Lediglich bei der Spritzdecke (so wie der Rest aus Kunstleder gefertigt) galt es einen kleinen Riss zu flicken (zum Glück haben wir eine geeignete Nähmaschine) und musste rechts noch ein verlorener Druckknopf angebracht werden (das geschah erst Ende 2015).

Als ich das alte Gespann 2003 zunächst an Volker abgab, war Chiara noch sehr klein. Daher war ich sehr gespannt, wie sie den Komfort beurteilen würde. Dieses Boot ist größer als ein konventioneller LS200, dennoch muss sie mit den Knien ein wenig aufpassen.

Die Tochter erwies sich als sehr angetan, murmelte etwas von „sehr bequem” und richtete sich flugs „ihren” Platz mit dem ein, was Damen so bei Reisen brauchen (Symbol: zwinkern).

Rechts hat die Seitenverkleidung zwei Taschen ohne Gummizug, rechts eine mit - und in diese passt sehr viel Krimskrams 'rein, ohne den Passagier einzuengen.

Nachdem auch die erste USB–Ladebuchse ihren Dienst verrichtete, war sie jedenfalls rundum zufrieden. Jetzt steht ihr nur noch der Sinn nach einer Halterung für ihr Smartphone (für Video–Aufnahmen).

 
 
Ende der Seite.