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Victoria KR26 (N): Getriebe, Abtrieb und Tacho

Allgemeine Informationen

Das klauengeschaltete Viergang–Getriebe (Hurth) ist eine konventionelle Konstruktion. Es schaltet gut - während der Fahrt braucht es meist keine Betätigung der Kupplung, um trotzdem butterweich und geräuschlos zu schalten. Lediglich beim Einlegen des ersten Gangs im Stand, vor allem bei Drehzahlen oberhalb von 300 min-1 und/oder kaltem Öl, kann es zuweilen „ratschen”.

Auf der folgenden Seite wird erklärt, wie die Fußschaltung einzustellen ist. Da ist auch deren Tafel aus den Ersatzteillisten abgebildet.

Die Abbildung dieses Abschnitts zeigt die Bestandteile (ohne die Schalt­klauen, die sind bei der Fußschaltung zu sehen). Im Vordergrund: der schrägverzahnte Antrieb für die Tachowelle, hinten: das Kettenritzel (hier mit 18 Zähnen). Die mittleren Motorschalen werden ohne Dichtung zusammengesetzt.

Achtung! Das Schaltrad für den 3. Gang (oben links) ist in der Skizze spiegelverkehrt eingezeichnet. Die Nut für die Schaltklaue muss nach vorne (links) weisen und nicht nach hinten (rechts). Auf der Seite zur Motorüberholung gibt es Fotos des Getriebes.

 

Ölstand, Ölmessstab, Wahl des Getriebeöls

Der Anpressdruck der Kupplungsdruckmutter sollte nicht der einzige Punkt bleiben, wo das Nürnberger Werk nachbessern musste. Nach dem Wechsel von Simplex–Primärketten (bis KR25) auf Duplex–Ausführungen fiel auf, dass dadurch der Ölstand im Getriebe selbst zu tief absinken konnte, weil die Duplexkette mehr Öl verschleudert.

Am 5. Mai 1954 informierte das Werk die Händler in den „Technischen Mitteilungen”, Nummer 42, darüber, wie ein alter Ölmessstab durch eine zusätzliche Bohrung angepasst werden kann. Diese muss 8 mm höher liegen als die alte. Dadurch erhöht sich die Füllmenge des Getriebeöls von 1,0 auf 1,2(5) Liter - etwas unglücklich. Betroffen waren die Motore mit Nummern bis 26/24850. Gleichzeitig gab das Werk zu, von Nummer 26/24851 bis 26/26180 zu kurze Ölmessstäbe eingebaut zu haben.

Zur Erinnerung: Der Ölstand wird bei nur aufgelegtem Stab gemessen, nicht bei eingeschraubtem! Der benötigte Kupferdichtring muss 14 mm Innendurchmesser haben und taugt mehr als die originalen Dichtungen aus Pappe. Diese Ringe passen auch für die beiden Ölablassschrauben und sollten beim Ölwechsel durch neue ersetzt werden.

Das Getriebeöl

Als Getriebeöl hat sich ein Einbereichsöl wie Fremde Seite Addinol GL 90 (SAE 90 GL3, mineralisch, unlegiert) bewährt. Das ist auch bei Fremde Seite Amazon erhältlich, preiswerter jedoch bei Fremde Seite motor-oel-guenstig.de. SAE 80W-90 GL4 tut's auch, nicht jedoch GL5.

Der Viskositätsindex darf im Prinzip auch noch höher liegen, vor allem im Sommer. Es sollte jedoch keinesfalls weniger als SAE 70 sein.

Tipp: Auf Reisen solltet ihr das Öl dabei haben, mindestens einen halben Liter. Leider „suppen” die Getriebe gerne an der Kickstarterwelle, der des Gangschalthebels und beim Rückholring hinter dem Abtriebsritzel. Das kann durchaus eben einen halben Liter auf 3.000 km betragen, vor allem bei Hitze oder eben sehr heißem Motor.

Neue Gummiringe für die ersten beiden Übeltäter gibt es beim zuständigen Typreferenten der Victoria–IG, Uwe Habersetzer.

 
 
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