Bei manchen Dingen waren wir sehr penibel (Stichwort „Markentreue”). So sollte es unbedingt auch wieder ein Benzinhahn
von Everbest sein. Nach einiger Zeit waren wir bei eBay®
erfolgreich und fanden ein passendes Exemplar in einem Konvolut. Und ja, es mussten auch der gleiche Benzinkocher wie 1988 sein,
die gleichen Stiefel, der gleiche Tankrucksack.
Das gute Stück (der Benzinhahn) wurde nach der Ankunft und vor dem Einbau natürlich gut gereinigt, aber: Bei der Überholung des
„Büffeltanks” der Victoria KR26 kam nicht der gesamte Restschmutz 'raus.
Immerhin! Das Thema war bald erledigt. So richtig Glück hatten wir mit dem Hahn dennoch nicht.
Abschnitte dieser Seite:
Hauptseite: Der Tank der Victoria KR26.
Zusatzseite: Die Tanksanierung (innen).
Bei der Seite zum Tank wird beschrieben, wie wir den Schmodder nach und nach mit heißem Wasser und Laugen
ausgespült haben. Wie sich schon bald herausstellen sollte, wären längere Spülungen mit Waschbenzin oder einem
Tankreiniger die bessere Wahl gewesen.
Schon nach nicht einmal 500km waren die Röhrchen für den Ausgleich zwischen linker und rechter Tankhälfte
schon wieder nahezu mit der üblen Pampe verstopft. Das frische Benzin hatte die verbliebenen Reste gelöst.
Das gab's nur eines: Sprit ablassen, alles nochmal säubern und spülen.
Gleichzeitig passierte noch eine kleine, klassische Panne: Ich blieb (zum Glück in der Stadt) ohne Sprit liegen. Huch?!
Eine Untersuchung ergab, dass die Reservestellung des Benzinhahns nicht tat, was sie sollte. Kein Wunder: Der Auslass war verstopft.
„Damals” war die Ursache noch der Schmodder.
Etwa bei Kilometerstand 890 fiel auf, dass die Reservestellung schon wieder nicht wollte. Das ging mir nun doch auf den Sender, aber
da hilft sich nichts: Es muss nochmal nachgeschaut werden.
Gute Nachricht! Diesmal fand sich keinerlei verharzter Ölschmodder mehr, dafür gab es jedoch jedoch massenweise gelöste Schmutzpartikel aus dem
Tank zu sehen (siehe erstes Foto). Diese hatten auch den linken Ausgleichstutzen fast ganz verstopft. Wahrscheinlich haben diese Teilchen sich
erst durch die Spülung und Vibrationen gelöst.
Tipp 1: Die Ausgleichsröhrchen der Victoria–Tanks lassen sich leicht mit einem Stück isolierter
1,5mm²–Litze aufstossen und von angesammeltem Dreck befreien. Das sollte unbedingt ab und an
gemacht werden, denn aus der Praxis ist bekannt, das manchmal eine Tankhälfte noch voll ist, aber der Durchlass nicht mehr tut.
Solchem Ärger (beim Hahn) wollten wir in Zukunft begegnen. Schließlich war die Ursache trivial: Der Reserve–Ablauf ist nicht durch ein Sieb geschützt.
Daher wurde das Aufstecksieb für die Standardstellung unten so geweitet, dass es beide Öffnungen abdeckt, mit Dichtmasse fixiert,
beide offenen Stellungen wurden durch pusten geprüft und der Benzinhahn - diesmal ohne Papierdichtung - wieder angeschraubt.
Wir sind gespannt, wie lange das gutgehen wird.
Tipp 2: Alternativ lohnt es sich, beim Startvorgang die Schwimmerkammer des Vergasers mit dem Sprithahn in Reservestellung
zu fluten (tupfen) und dann erst auf die Standardstellung umzuschalten. Einzelne Teilchen werden so im leichter zugänglichen Sieb des Benzinhahns
oder im Wasserabscheider landen.
Etwa bei Kilometerstand 2660 komme ich eines morgens zum Motorrad, öffne den Sprithahn, die Kiste springt an und geht wieder aus.
Ich tupfe also nochmal, kicke - dito. Ich schaue unter den Tank, und da tropft der Kraftstoff fröhlich aus der Welle des Hahns. Mäusedreck!
Klar - kurz vorher hatte ich zehn Liter getankt. Die mussten jetzt erstmal 'raus. Der Löwenanteil lässt sich durch den Tankstutzen mit einem
Schlauch absaugen, der Rest folgt über den Auslass am „Kraftstoffhahn”. Als da keine Tropfen mehr heraus kamen, schraubte ich ihn ab, und schwupps,
kam mir noch ein fetter Schwall Sprit entgegen. Also schnell wieder dran, eine Flasche geholt und den Rest ablassen. Schade eigentlich -
der Rest war mehr, als in die Flasche passte! Also nochmal.
Nun die bange Frage - war noch ein passender Hahn mit Links–Gewinde M14 im Haus? Denn das alte Modell ist nicht nachträglich zu dichten.
Ersatz fand sich zwar, aber leider ohne die passende Öse für den Benzinschlauch–Anschluss (6 mm) -
dafür aber schön schwergängig.
Zum Glück fand sind auch da noch ein halbwegs passendes Teil aus vernickeltem Messing. Das Auge musste lediglich etwas aufgefeilt werden,
ein Stück Messingrohr für den Schlauch ließ sich mit der Flamme gut einlöten (siehe Foto). Auch das obere Sieb wurde festgelötet (mit dem Kolben).
Dieser Benzinhahn hat leider keinen Wasserabscheider. Dafür aber ist er nicht nur dicht, sondern kann wegen der Klemmspange auch nachträglich
mit einer neuen Dichtung versehen werden.